Andrea Mantegna
Mantegna kam schon in jungen Jahren zu seinem Ziehvater Francesco Squarcione in die Malerwerkstatt in Padua. In der oberitalienischen Stadt lernte er nicht nur Werke zeitgenössischer Künstler wie beispielsweise Donatello kennen, sondern erhielt auch Einblick in die antike Kunst, denn Squarcione besaß eine große Sammlung antiker Abgüsse. In Padua wurde der Grundstein für Mantegnas künstlerisches Schaffen gelegt.
Mantegnas
früheste Werke
Die Darstellung des Heiligen Markus ist eines der frühesten bekannten Werke Mantegnas aus Padua. Die architektonische Fensternische ist gleichzeitig ein Rahmen innerhalb des Bildes, aus dem der Evangelist sich dem Betrachter zuwendet.
Andrea Mantegna vs.
Francesco Squarcione
Es war durchaus üblich, dass talentierte junge Schüler wie Andrea Mantegna von ihren Lehrern adoptiert wurden. Allerdings übertraf der junge Mantegna seinen Lehrer Squarcione nach nur wenigen Jahren und scheute sich nicht, selbstständig eigene Wege zu gehen.
Giovanni bellini
Giovanni Bellini wurde in eine venezianische Künstlerfamilie hineingeboren. Zusammen mit seinem Vater Jacopo und seinem Bruder Gentile arbeitete er in einer großen Werkstatt für zahlreiche Auftraggeber der Oberschicht von Venedig. Durch die beiden Zeichenbücher Jacopos (heute im Louvre, Paris und im British Museum, London) sind uns einige kompositorische Ideen der Bellini Familie überliefert, die Eingang in Giovannis aber auch in Andrea Mantegnas Werke fanden.
Bellinis Porträt
des Dogen Loredan
Dieses Porträt des Dogen Leonardo Loredan malte Giovanni Bellini zu dessen Amtsantritt im Jahre 1501. Er zeigt das venezianische Staatsoberhaupt hier in Dreiviertelansicht mit Dogenkappe und kostbarem Damastgewand, der offiziellen Amtskleidung.
Leonardo Loredan
– der Doge in Berlin
Auch die Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin besitzt ein Porträt des Dogen Leonardo Loredan. Es zeigt ihn im Kreise seiner vier Söhne. Die über 2 m breite Tafel diente einst als Raumausstattung und hat im Laufe der Jahrhunderte durch Klimaschäden und Überarbeitungen massiv gelitten. Die ursprüngliche Qualität der Malerei ist deshalb heute nur noch schwer ablesbar.

Untersuchung des Dogen
Die restauratorischen Untersuchungen gingen der Frage nach, welche Partien überhaupt noch als „original“ zu bewerten sind und welche der Künstler im Malprozess selbst übermalt hat. Beispielsweise hatte Bellini den Kopf des Dogen – das deckte das Infrarotreflektogramm auf – kleiner begonnen und wohl von einer Vorzeichnung auf Papier durchgepaust.
— Schicht 1
Unterzeichnung eines kleinen Huts ohne Krempe, der mit grüner Hintergrundfarbe umfahren wurde.
— Schicht 2
Vergrößerung des Huts und Verschiebung der Spitze nach rechts
— Schicht 3
Endgültiger Zustand, Hut ist weit über die Farbe des Hintergrundes hinaus vergrößert worden.
Kartierung verlorener Malerei
Im jetzigen Zustand sind einige alte Übermalungen späterer Restaurierungen der Gewänder von Loredans Begleitern erst teilweise entfernt, andere beschädigte Bereiche wurden zurückhaltend retuschiert. Die Kennzeichnung der nicht mehr originalen Partien der Bildfläche in Weiß verdeutlicht, wie viel von der Malerei Bellinis verloren ist. Diese Kartierung ist eine wichtige Grundlage für die Entscheidung zum weiteren restauratorischen Vorgehen.
unten links: aktueller Zustand
unten rechts: Kartierung der nicht mehr originalen Partien der Bildfläche in Weiß